Sojaanbau in Deutschland – auch für deine Region geeignet?
05.01.2022 3 Min. Lesezeit

Der Anbau von heimischer Soja ist weiterhin auf dem Vormarsch. Von Soja, welches in Deutschland angebaut wird, profitiert nicht nur unsere Klimabilanz, es macht uns auch weniger abhängig von Importen. Hier können wir sicher sein, dass es sich um GVO-freien Anbau handelt und auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist streng reglementiert. Als Leguminose lockert Soja außerdem die Fruchtfolge auf und ist für (Bio)betriebe interessant für die Stickstoffbilanz. Wäre Soja auch eine alternative für deinen Betrieb?

Sojaanbau in Deutschland – auch für deine Region geeignet?

Die Fläche für den Sojaanbau in Deutschland wächst kontinuierlich, die Vorreiter sind hier Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch viele andere Regionen bieten gute Bedingungen, um Soja erfolgreich anbauen zu können.

Sojaanbau in Deutschland – auch für deine Region geeignet?

Welche Standortbedingungen braucht Soja?

Der größte begrenzende Faktor ist das Klima. Soja kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. In Japan, China und Korea gehört sie zu den ältesten Nutzpflanzen. Dabei macht Frost der Soja gar nicht so viel zu schaffen, das Problem sind eher die fehlenden Temperatursummen in der gesamten Vegetation. Die Ernte fällt in den Herbst –schwierig für Regionen mit hohen Niederschlägen und Nebelbelastung. Mittlerweile gibt es sehr frühreife Sorten, die den Anbau auch in mittleren Lagen attraktiv machen. Wer bereits Körnermais bei sich anbaut, der kann ziemlich sicher sein, dass auch der Sojaanbau bei ihm gelingt.

Vorsicht während der Blütezeit!

Zwar macht den Jungpflanzen ein Spätfrost nicht viel aus, aber die Blüte ist sehr empfindlich. Hier sollte bei der Auswahl der Sorte auf die Kühltoleranz der Blüte geachtet werden, denn empfindliche Sorten werfen bereits bei Temperaturen unter 12°C ihre Blüte ab, zwar bilden sie womöglich neue aus, dieses verlängert allerdings die Abreife erheblich.

In der Jugendphase verträgt Soja Trockenheit sehr gut, aber die Wasserversorgung ist ebenso wichtig, wie auch bei unseren heimischen Pflanzen, möchte Soja in der Blüte und Kornfüllungsphase gut mit Wasser versorgt werden, um optimalen Ertrag zu generieren. Auch ist dies ein wichtiger Faktor für die Qualität, es fördert die Eiweißbildung und verhindert eine Notreife, welche das Soja für die Lebensmittelherstellung unbrauchbar machen kann.

Die optimale Fruchtfolge

Soja ist im Gegensatz zu unseren sonst heimischen Leguminosen ziemlich selbstverträglich und durch die bisher geringe Anbaufläche gibt es kaum Probleme mit Schädlingen und Krankheiten. Eine Anbaupause von drei Jahren reicht aus. Ein Befall von Sklerotinia kann auftreten, wenn Raps in der Fruchtfolge auftaucht. Bei engen Maisfruchtfolgen kann es zu Befall von Rhizoctonia kommen. Ist der Krankheitsdruck gering, lässt sich Soja zwei Mal hintereinander auf der gleichen Fläche anbauen. Durch die höhere Rhizobienanzahl ist der Eiweißgehalt im zweiten Jahr erheblich höher. Danach sollte allerdings eine mehrjährige Anbaupause eingehalten werden.

Als Vorfrucht eignet sich hervorragend eine abtragende Winterung, wie Weizen, Roggen oder Wintergerste. Je geringer der Nmin-Gehalt im Boden, desto besser für die Sojapflanze, denn dadurch wird die Knöllchenbildung unterstützt. Ganz wichtig: das Impfen des Saatguts!

Fazit

Der Standort ist für den erfolgreichen Sojaanbau entscheidend. Wenn dieser passt, lassen sich die anderen Herausforderungen rund um Aussaat, Unkrautregulierung, Düngung und Ernte ebenso meistern.

Soja ist eine großartige Ergänzung zu unseren bereits etablierten Leguminosen und lockert die Fruchtfolge auf. Rein theoretisch könnten schon heute auf über 780.000 ha heimisches Soha erzeugt werden, dies würde einen jährlichen Ertrag von ca. 2 Millionen Tonnen ergeben. Damit würden wir fast die Hälfte unseres Bedarfs an Soja decken, derzeit produzieren wir lediglich 2%.

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