Nachsaat im Grünland – so gelingt es!
26.10.2021 2 Min. Lesezeit

Neuansaat, Übersaat, Nachsaat – um das Grünland ertragreich zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Hier findest du einen Überblick.

Nachsaat im Grünland – so gelingt es!

Wann Nachsaat, Übersaat und Neuansaat?

  • Übersaat eignet sich für erhaltungswürdige Grünlandbestände. Das Ziel ist es, kleinere Lücken zu schließen. Sie kann mehrmals im Jahr erfolgen. Dabei wird hier nur einfache kostengünstige Technik benötigt – der Boden muss nicht bearbeitet werden. Diese Möglichkeit der Grünlandverbesserung dient der Vorbeugung und Pflege, damit erst keine mangelhaften Grünlandbestände entstehen. Für eine Behebung einer mangelhaften Grasnarbe eignet sich diese Methode eher weniger.
  • Neuansaat ist das letzte Mittel für eine mangelhafte Grasnarbe. Diese Methode sollte nur angewendet werden, wenn die Grasnarbe nicht mehr zu retten ist. Neuansaaten sind mit hohen Kosten verbunden und durch die Gefahr des Futterausfalls bei Fehlschlagen der Saat ebenso risikoreich.
  • Nachsaat ist der Kompromiss. Eine Nachsaat eignet sich dann, wenn die Altnarbe noch brauchbare Anteile besitzt, eine Übersaat aufgrund von großen Lücken oder vielen unerwünschten Pflanzen kein Verbesserungspotenzial besitzt ,aber eine Neuansaat und die damit verbunden Nachteile wie, hohe Kosten, Futterverlust durch Fehlschlag, Erhaltung wertvoller Genotypen und erhöhter Arbeitsaufwand vermieden werden sollen. Ziel der Nachsaat ist eine rasche Verbesserung der Grasnarbe und Etablierung gewünschter Gräser (meist DT. Weidelgras).

Was ist bei der Nachsaat zu beachten?

Eine Nachsaat ist grundsätzlich von März bis September problemlos möglich und nicht an einen bestimmten Termin gebunden. Das Gelingen hängt stark von den Witterungsbedingungen ab. Ideal ist ein Zeitpunkt kurz vor Niederschlägen und bei einer Mindesttemperatur von 10°C.

Mögliche Zeitpunkte sind:

  • Vor dem ersten Schnitt: Hier ist meist genug Feuchtigkeit vorhanden, allerdings ist der Konkurrenzdruck der alten Grasnarbe sehr hoch.
  • Nach dem ersten Schnitt: Hier besteht die Gefahr einer trockenen Periode, wenn der erste Schnitt früh erfolgte, eher Erfolgsversprechend
  • Nach dem letzten Schnitt: Geringer Konkurrenzdruck der Altnarbe und meist günstige Wasserverhältnisse. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Vegetationsperiode noch lang genug ist, damit sich die neuen Pflanzen vor dem Winter etablieren können.

Für die Nachsaat muss der Altbestand erhaltungswürde Anteile besitzen. Außerdem sind ausreichend Lücken notwendig damit sich die neuen Pflanzen etablieren können. Hier kann auch mechanisch nachgeholfen werden. In verfilzten Beständen lohnt sich keine Nachsaat, hier muss zunächst mithilfe von Herbiziden oder mechanisch die unerwünschten Pflanzen (gemeine Rispe) entfernt werden. Der Altbestand sollte vor der Nachsaat möglichst kurz gemäht werden, um den Konkurrenzdruck zu nehmen. Anschließend den Bestand ebenfalls kurzhalten, um die Konkurrenz um Licht zu verringern und die Bestockung zu fördern. Auch eine übermäßige Düngung gilt es am Anfang zu vermeiden, bis sich die neuen Pflanzen etabliert haben.

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