Körnermaisernte – was kannst du erwarten?
19.10.2021 2 Min. Lesezeit

Das Jahr 2021 – wieder ein ganz besonderes Jahr für viele Landwirte im Nord-Westen Deutschlands. Noch Anfang März sah es aus als würde es wieder ein außergewöhnlich heißes Jahr werden. Dann kamen die kalten Temperaturen und der Regen. Der Mais tat sich anfangs mit dem kalten Wetter eher schwer. Die Jugendentwicklung war deutlich gedämpft. Mit Beginn des Sommers kam der Mais langsam in die Hufe – die warmen Temperaturen und der kaum enden wollende Niederschlag halfen zu guten Erträgen. Endlich wieder Futter! Ein Aufatmen bei viehhaltenden Betrieben und Biogasanlagen. Jetzt sind die Siloplatten voll – der Rest wird gedroschen. Wir geben dir einen Überblick über Erträge und den richtigen Druschzeitpunkt.

Körnermaisernte – was kannst du erwarten?

Maiserträge – was bestimmt die Ausbeute?

Mais gehört mit Weizen und Reis zu den weltweit wichtigsten Kulturpflanzen. In Entwicklungsländern dient Körnermais vor allem als Nahrungsmittel. Hier zu Lande wird Mais hingegen vorwiegend als energiereiches Futtermittel. Der Schwerpunkt liegt in den gemäßigten Zonen jedoch auf Silomais zur Futtergewinnung für Rindvieh und Biogasanlagen. Hier sind durchschnittliche Erträge von 500 dt Frischmasse pro Hektar möglich. Die Körnermaiserträge belaufen sich zwischen 60 und 100 dt pro Hektar. Unter sehr guten Bedingungen auch bis über 110 dt je Hektar. Aber was braucht denn eigentlich der Mais, um den bestmöglichen Ertrag zu liefern? Mais wächst auf fast allen Böden. Zu kalte, untätige Tonböden oder staunasse Böden sollten allerdings als Anbaustandort vermieden werden. Ebenso sind frostgefährdete Standorte eher zu meiden. Obwohl die Maispflanze einen relativ geringen Transpirationskoeffizient aufweist, ist der Wasseranspruch in den Hauptwachstumsphasen doch relativ hoch. Vor allem vor und während der Blüte in den Monaten Juli und August benötigt die Pflanze bis zu 6 mm pro Tag. Daher sollten Standorte mit ausreichend Niederschlag gewählt werden. In trockenen Regionen solltest du Lehmböden mit guter Wasserhaltefähigkeit für den Maisanbau wählen. Mais zeichnet sich ebenfalls durch einen hohen Temperaturanspruch aus. Die wärmeliebenden Pflanzen benötigen schon zum Keimen relativ hohe Temperaturen. So liegt die Keimminimumtemperatur bei den meisten Sorten zwischen 8 bis 10° C. Die volle Photosyntheseleistung wird erst ab 25° C erreicht. Mit verminderten Temperaturen sind oft Wachstumsdepressionen verbunden – dies war auch dieses Jahr in weiten Teilen Deutschlands erkennbar.

Die Düngung erfolgt hierzulande auf den verschiedensten Wegen. Gülle, Gärreste oder Mist als Langzeitdünger vorm Legen des Maises, eine Mineraldüngergabe als Düngerband direkt unter die Maissaat während des Legens oder die Düngung im stehenden Bestand. Wichtig ist es, vor allem auf die verzögerte Anfangsentwicklung und die erhöhte Nährstoffaufnahme in den Hauptwachstumsphasen zu achten. Als sehr effizient hat sich die Düngung mit leicht aufnehmbaren Phosphat- und Stickstoffformen mittels Unterfußdüngung beim Maislegen und einer späteren Stickstoffgabe in den ca. 40 cm hohen Bestand erwiesen. Zusätzlich ist die Maispflanze eher konkurrenzscheu. Daher müssen die Äcker möglichst von Beikräutern freigehalten werden.

Der richtige Druschzeitpunkt

Die meisten Standorte in Deutschland sind für den Körnermaisanbau eher Grenzstandorte. Beim Silomaisanbau ist dies allerdings irrelevant, da die Pflanze hier nicht komplett abreifen soll. Für die Futternutzung liegt der optimale Erntezeitpunkt bei maximaler Kornmasse und einem TS-Gehalt der Restpflanze von 25 bis 30 %. Für die Körnermaisernte muss der Mais mindestens die physiologische Reife haben. Das heißt unter 40 % Kornfeuchte. Dieses Stadium lässt sich am sogenannten „black layer“ erkennen, einer Zellschicht, die die Anbindung des Korns an die Leitbahn unterbricht. Ist dieses Stadium erreicht, kann gedroschen werden. Beim solltest du Körnermais allerdings die Trocknungskosten im Blick behalten.