Kartoffeln erfolgreich einlagern
13.09.2021
2 Min. Lesezeit
Die Kartoffelernte ist im vollen Gange – bis zum Einlagern dauert es in diesem Jahr allerdings noch etwas. durch die überwiegend nasse Zeit wird sich die Kartoffelernte mehr in die Länge ziehen als in den letzten drei trockenen Jahren. Wir haben einige wichtige Infos zur Einlagerung in diesem Jahr für dich zusammengefasst.

Die Ernte
Um die Kartoffeln so schalenfest wie möglich zu machen, ist es ratsam, das Kraut abzutöten und erst nach 2-4 Wochen mit dem Roden zu beginnen. Die Daumenprobe gibt Auskunft darüber, in welchem Zustand die Schale ist. Nur wenn die Kartoffel schalenfest ist, kann sie optimal eingelagert werden und ist somit auch lange lagerfähig.
Zunächst Abtrocknen
Besonders regennasse Partien sollten gesondert eingelagert oder auch direkt vermarktet werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass diese nicht vernünftig getrocknet werden können. Pilze und Fäulniskrankheiten haben dann besondere Voraussetzungen, um sich vermehren zu können. Die Trocknung sollte durchgehend mit ca. 150 m3 /t/Std. laufen und nach circa 2 Tagen abgeschlossen sein.
Nach der Trocknung folgt die Wundheilung
In der Wundheilungsphase wird (je nach Außentemperatur) eine Temperatur von 12-16°C empfohlen, um die Verkorkung der Schale herbeizuführen. Dies verhindert die Ausbreitung von Pilz- und Fäulniskrankheiten. Für diesen Prozess ist das Zuführen von kalter Luft oder Umluft bei geschlossenen Außenklappen ratsam, da so eine Kondensation verhindert wird. Sollte es zur Kondensation kommen, tropft das Kondenswasser ab und sorgt in der oberen Schicht für faule Stellen. Dies sollte möglichst verhindert werden.
Abkühlung der Kartoffeln
Eine langsame und gleichmäßige Abkühlung der ganzen Halle sorgt für gute Lagerqualität. Dabei sollten jedoch 40-60 m3 /t/Std. nicht unterschritten werden, sonst trocknet das Erntegut aus und die Qualität leidet. Eine zu schnelle Abkühlung birgt immer die Gefahr, dass die Außentemperatur höher ist als die Lagertemperatur, und somit die Zuluft die Kartoffeln zum Keimen anregt.
Die Endlagerung
Sind die Kartoffeln erfolgreich heruntergekühlt auf die je nach Sorte vorgegebene Temperatur, sollte diese möglichst konstant gehalten werden. Für ‚Fontane‘, eine Sorte, die hervorragend für die Einlagerung geeignet ist und in den meisten Fällen zu Pommes verarbeitet wird, wird eine Lagertemperatur von 7,0-7,5°C empfohlen. Da sich Kartoffeln aufgrund ihrer biologischen Aktivität stets selbst erwärmen, muss diese Temperaturveränderung ausgeglichen werden.
Keimhemmung
Seit letztem Jahr sind die üblichen Keimhemmungsmittel, wie z.B. Chlorpropham, verboten. Es wurden neue Wege erarbeitet, die Kartoffeln am Keimen zu hindern, wie z.B. ein Minze-Öl. Da Minze ein Naturprodukt ist, ist es sogar für die ökologischen Anbau geeignet und hinterlässt keine Rückstände. Das Öl trocknet den Keim aus. Auch Ethylen ist eine Möglichkeit der Keimhemmung. Dieses wird mit einem Generator vernebelt und eignet sich nur für die konventionelle Lagerung.
Fazit
Dem Knowhow rund um die Kartoffel sind keine Grenzen gesetzt – umso besser, wenn man sich bestens auskennt. Kümmere dich also rechtzeitig um eine Strategie, wie deine Kartoffeln es bis ins nächste Jahr hineinschaffen. Es gibt gute Alternativen – sie sind nur eben anders als die bisherigen.