Hygiene im Stall – richtig anpacken
11.10.2021
2 Min. Lesezeit
Von der Hygieneschleuse bis hin zum richtigen Desinfektionsmittel im Stall gibt es in Sachen Hygiene Einiges zu beachten. Die Erregereinschleppung sowie die Erregerausbreitung sollen vermieden werden, um Seuchen wie z.B. die aktuell grassierende Afrikanische Schweinepest zu verhindern. Auf dem Betrieb sollen sich neu eingestallte Tiere nur mit den eigenen Keimen auseinandersetzen müssen – nicht mit denen der Vorgängergruppen. Die Konzentration der neuen Tiere liegt also auf den biologischen Leistungen. In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr darüber, mit welchen Maßnahmen ihr die Biosicherheit in eurem Betrieb richtig etabliert.

Ausbildung als Grundstein
Die Ausbildung bildet einen Grundstein für den Weg ins Berufsleben der jungen Menschen. Hier spielst du als Ausbilder eine große Rolle. Daher ist es wichtig, dass dir die Arbeit mit jungen Menschen Spaß macht. Fachkenntnisse vermitteln, die Berufsschule regeln und offen mit dem Azubi kommunizieren, dass gehört für dich als Ausbilder zum Alltag.
Eine sinnvoll betriebene Hygieneschleuse
Auf den meisten Betrieben ist eine Hygieneschleuse Normalität bzw. gesetzlich vorgeschrieben – jedoch werden die Maßnahmen in der Schleuse oft nicht richtig durchgeführt. Wichtig ist es, die Straßen- und die Stallseite eindeutig in einen Schwarzbereich und einen Weißbereich zu trennen. Diese Trennung sollte strikt von allen Mitarbeiten eingehalten werden. Auf der Straßenseite sollte es die Möglichkeit geben, die Kleidung ordnungsgemäß zu verstauen und die Hände gründlich zu reinigen, im besten Fall sogar die Möglichkeit zum Einduschen. Auf der Stallseite sollten dreckige Stiefel gewaschen und desinfiziert werden können, Stallkleidung sollte möglichst hier gewaschen werden und Hände desinfiziert werden können. Nur so ist es möglich, sauber und weitgehend keimfrei den Stall zu betreten. Ein niedrigeres Infektionsrisiko bieten Überziehstiefel, Einmal-Overalls und auch Einmal-Handschuhe. Um einen Überblick über den Personenverkehr zu behalten, ist ein Besucherbuch sehr hilfreich, dort können Namen und Besucherzeiten eingetragen werden.
Zur weiteren Personalhygiene gehört auch die Arbeit im Stall von ‚jung zu alt‘ und von ‚gesund zu krank‘. Wird in die andere Richtung gearbeitet, ist es angebracht, die Hände gründlich zu waschen und zu desinfizieren und wenn möglich die Kleidung zu wechseln. Im besten Fall hast du alle Bereiche strikt getrennt und setzt eigene Kleidung für jeden Bereich ein – hier kann es sich als praktisch erweisen, farblich unterschiedliche Overalls für jeden Bereich anzuschaffen. Nur so kann nochmals sichergestellt werden, dass jede Tiergruppe sich nur mit den bereits bekannten Keimen auseinandersetzt.
Tierische Vektoren
Auch auf tierische Überträger sollte geachtet werden. Der Hofhund, der den ganzen Tag mit im Kuhstall unterwegs ist, kann im Kälberstall großen Schaden anrichten. Sehr wichtig ist aber auch die Bekämpfung von Ratten, Mäusen und vor allem Fliegen. Diese übertragen Bakterien, Viren und Würmer, die bei Kühen vor allem Mastitis, E. Coli-Infektionen, diverse Wurmerkrankungen aber auch Rinderflechte hervorrufen. Im Schweinestall übertragen sie Bakterien, Viren und Parasiten, die eine Vielzahl von Krankheiten auslösen. Die Schwierigkeit in der Fliegenbekämpfung liegt vor allem an ihrem sehr schnellen Entwicklungszyklus, der durch geschlossene Ställe besonders begünstigt wird. Für die Tiere bedeutet ein hoher Fliegendruck besonders hohen Stress, welcher zur Unruhe führt. In diesem Fall sollte mit chemischen, mechanischen oder auch biologischen Mitteln schnellstmöglich gehandelt werden – aber vor allem muss die Bekämpfung strategisch erfolgen!
Fazit
All unsere Nutztiere sind ständig einem enorm hohen Keimdruck ausgesetzt, mit dem sich ihr Immunsystem laufend auseinandersetzen muss. Aus diesem Grund liegt es an uns, diesen Druck möglichst klein zu halten – es ist schließlich ein einfaches Händewaschen und Desinfizieren, was dazu beiträgt, das Risiko bereits zu minimieren.