Erfolgreiches Absetzen – so gelingt der Umzug in den Aufzuchtstall
12.01.2022 3 Min. Lesezeit

Bei der Muttersau im Abferkelstall haben die Ferkel noch das Rundumsorglos-Paket zur Verfügung. Steht nach ca. 21 Lebenstagen der Umzug ins Flatdeck an, ändert sich auf einmal alles. Nicht nur die Muttermilch fällt weg, sie lernen zusätzlich eine unbekannte Umgebung und neue Artgenossen kennen. Dies bedeutet Stress für die Kleinen. Wie du das Absetzen besonders schonend gestalten kannst, verraten wir dir hier.

Erfolgreiches Absetzen – so gelingt der Umzug in den Aufzuchtstall

Vor dem Absetzen

Das erfolgreiche Absetzmanagement beginnt jedoch bereits im Abferkelstall. Die Saugferkel müssen nach der Geburt innerhalb der ersten 20 Minuten mit Kolostrum versorgt werden. Insgesamt sollten 250 g Biestmilch am ersten Tag aufgenommen werden, damit körpereigene Abwehrzellen der Muttersau und Nährstoffe die Darmwand der Ferkel passieren können. Dies funktioniert nur in den ersten Stunden nach der Geburt und ist immens wichtig für das Immunsystem des Ferkels. Mit einem Prestarter kann ebenfalls im Abferkelstall begonnen werden, um die Ferkel und deren Verdauungsapparate an feste Nahrung zu gewöhnen. Dieser sollte ca. 1 Woche nach der Geburt eingesetzt werden.

Erfolgreiches Absetzen – so gelingt der Umzug in den Aufzuchtstall

Umzug ins Flatdeck

Die Umstellung von Muttermilch auf feste, pflanzliche Futtermittel bedeutet für die Ferkel in Kombination mit einer neuen Umgebung und unbekannten Artgenossen enormen Stress. Es kommt zu einem veränderten Futteraufnahmeverhalten – manche Jungtiere fressen (fast) nichts, was zu Veränderungen der Dünndarmschleimhaut führt. Manche hingegen fressen jedoch unregelmäßig viel, wobei die Kapazität des Magens und des Dünndarms überschritten wird. Es folgt eine mangelnde Durchsäuerung des Nahrungsbreis und schließlich die Fermentation im Dickdarm. Die Magenbarriere wird unwirksam, die Darmschleimhaut schlechter ernährt und Schutzmechanismen gehen verloren – die Ferkel werden anfälliger für pathogene Keime.

Um diese Probleme zu verhindern, können verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden. Der Markt bietet eine Reihe von speziellen Futtermitteln an, wie z.B. Säurezusätze: organische Säuren kompensieren die noch vorhandenen Defizite in der Produktion von Salzsäure.

Der Einsatz von Probiotika unterstützt die positive Darmflora und drängt pathogene Keime zurück. Prebiotika bieten Nahrung für die „guten Bakterien“. Ebenfalls wichtig ist die hohe Faserversorgung: Eine grobe Futterstruktur und höhere Fasergehalte im Futter liefern den Bakterien Nährstoffe, die sie wiederum in für die Darmgesundheit günstige Produkte umwandeln.

Zusätzliche Breifütterung

Besonders gut gelingt der Übergang, wenn den Ferkeln zusätzlich zum eigentlichen Futter (egal, ob trocken oder flüssig) in einem separaten Trog Brei angeboten wird. Als Basis wird das Futter genommen, welches die Ferkel bereits aus dem Abferkelabteil kennen. Wird das Futter warm angerührt und mindestens zweimal besser viermal am Tag frisch angeboten, kann kaum ein Ferkel widerstehen. Werden die Ferkel so die ersten drei bis fünf Tage nach dem Absetzen zusätzlich versorgt, gelingt die Futteraufnahme in der Regel problemlos.

Hierbei sollte beachtet werden, das Futter nur in kleinen Portionen anzubieten. Der Trog muss zügig leer gefressen werden. So bleibt das Futter interessant und die Hygiene gewährleistet. Vor jeder neuen Futtergabe sollten die Futterreste entfernt und der Trog ggf. gereinigt werden.

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