Feldmäuse richtig bekämpfen – so kannst du es verhindern!
18.01.2022 2 Min. Lesezeit

Im letzten Jahr haben die Feldmäuse den Winter recht gut überstanden und sich in manchen Regionen sprunghaft vermehrt. Eine Mäuseplage wie in Sachsen-Anhalt im Jahr 2020 ist in vielen Regionen Deutschlands jederzeit möglich. Nur mit einer Notfallzulassung in der Ausbringtechnik gelang es damals, die Nagetiere zu bekämpfen. Mit einer Köderlegemaschine wurde hier das Gift in den Boden eingebracht. Jetzt ist es wieder so weit: Die kalte Jahreszeit ist der richtige Zeitpunkt, um zu kontrollieren, wie viele Nager auf Acker und Grünland unterwegs sind. Denn jetzt entscheidet sich, wie groß die Feldmauspopulation in diesem Erntejahr sein wird. Nasses Wetter lässt die Population einbrechen, Schnee hat viele überlebende Tiere zur Folge. Wir geben einen Überblick, worauf du achten solltest.

Feldmäuse richtig bekämpfen – so kannst du es verhindern!

Bedrohung durch Feldmäuse nicht unterschätzen – auch für Menschen

Sollten Feldmäuse nicht vernünftig bekämpft werden und den Winter gut überstehen, besteht die Gefahr einer sprunghaften Vermehrung. Die massenhaft auftretenden Feldmäuse können in der Landwirtschaft massive Schäden verursachen. Betroffen sind insbesondere die Wurzeln von Ackerkulturen sowie Feldfrüchten und das Grünland. Auch für Menschen geht von Feldmäusen eine Gefahr aus. Das durch sie übertragene Tulavirus wurde erstmalig im menschlichen Körper nachgewiesen und kann dort unter anderem zu akutem Nierenversagen führen. Das Virus wird durch Ausscheidungen oder Stäube von Feldmäusen übertragen.

Feldmäuse richtig bekämpfen – so kannst du es verhindern!

Besatz an Feldmäusen richtig ermitteln!

Die Lochtretmethode eignet sich am besten, um den Besatz an Feldmäusen zu ermitteln. Treten Sie dafür auf einer Fläche von 250 m2 alle Löcher zu. Hintergrund ist, dass Mäuse diese Löcher wieder öffnen werden, da sie zum Fressen an die Oberfläche müssen. Nach ungefähr 24 Stunden zählen Sie die wieder geöffneten Löcher. Nun können Sie den Besatz an Mäusen berechnen. Hierfür gibt es folgende Formel:

wieder geöffnete Löcher 250 m²  × 16  = Mäuse pro Hektar

Für Mäuse liegt die Bekämpfungsschwelle im Winterhalbjahr bei 80 bis 128 Mäusen/ha. Im Winter ist sie höher als im Sommer, da sich Mäuse zu dieser Zeit nicht vermehren. Sitzstangen für Greifvögel sind zur indirekten Bekämpfung sinnvoll, reichen aber bei hohem Besatz nicht aus. Mäuse halten sich vor allem in Randbereichen, Brach- und Blühflächen sowie Grünland in Ackernähe auf.

So bekämpfst du die Nager richtig!

Als aller Erstes solltest du den Winter abwarten. Je nach Wetter geht die Population teilweise schon von allein ein. Deswegen sollte das Gift erst im Februar ausgebracht werden. Die Ausbringung von Gift macht erst Sinn, wenn die Bekämpfungsschwelle erreicht ist und wirtschaftliche Schäden drohen. Die chemische Schädlingsbekämpfung erfolgt durch Giftlinsen oder Giftweizen mit dem einzig erlaubten Wirkstoff Zinkphosphid. Mit der Legeflinte sollten 5 Giftlinsen oder 2 bis 5 Giftweizenkörner in die Löcher eingebracht werden.

„Viel hilft viel!“ gilt hier nicht, da beim Auslegen von zu vielen Giftködern die Mäuse dazu neigen, es in ihren Höhlen einzulagern und erst später zu fressen. Das Gift bitte tief in die Löcher füllen, damit keine anderen Tiere außer den Mäusen Schaden nehmen. Mäuselöcher, in die Giftköder ausgelegt wurden, sollten nicht zugetreten werden. Zur Arbeitssicherheit sollten Pflanzenschutz-Handschuhe als Schutz vor dem Gift getragen werden. In FFH-, Vogelschutzgebieten (FFH = Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) dürfen die Köder nicht ausgelegt werden und in Feldhamstergebieten nur vom 1. November bis 28. Februar.

Können wir dich unterstützen?

Betriebsmittel einfach über Betriebsmittelhelden beziehen. So geht`s:

Registrieren Einloggen