Das 1-mal-1 für landwirtschaftliche Ausbilder
04.10.2021 3 Min. Lesezeit

Gute Fachkräfte sind derzeit sehr gefragt und oft nicht einfach zu finden – besonders in der Landwirtschaft. Daher ist es wichtig, die Zukunft mitzugestalten – z. B. durch die Ausbildung junger Menschen auf dem eigenen Betrieb. Doch worauf solltest du als Ausbilder achten? Wie kann ein gutes Zusammenleben funktionieren?

Das 1-mal-1 für landwirtschaftliche Ausbilder

Ausbildung als Grundstein

Die Ausbildung bildet einen Grundstein für den Weg ins Berufsleben der jungen Menschen. Hier spielst du als Ausbilder eine große Rolle. Daher ist es wichtig, dass dir die Arbeit mit jungen Menschen Spaß macht. Fachkenntnisse vermitteln, die Berufsschule regeln und offen mit dem Azubi kommunizieren, dass gehört für dich als Ausbilder zum Alltag.

Das erste Kennenlernen

Zu Anfang befindet sich der Auszubildende in der Probezeit, die mindestens einen und maximal sechs Monate lang sein darf. Hier könnt ihr euch besser kennenlernen und feststellen, ob ihr als Team miteinander harmoniert. Am Ende können beide Parteien entscheiden, ob die Ausbildung fortgeführt werden soll.

Tipp: Vor der eigentlichen Ausbildung kann durch ein kurzes Praktikum auf dem Betrieb ein erster Eindruck gewonnen werden. Dies minimiert das Risiko eines Abbruchs der Ausbildung.

Neben der Arbeit auf dem Betrieb, besucht der Azubi eine Berufsschule, häufig in der Nähe des Ausbildungsortes. Für den Unterricht, schulische Pflichtveranstaltungen, die überbetriebliche Ausbildung und an Prüfungstagen ist der Auszubildende freizustellen. Für minderjährige Azubis ist ein Schultag mit mehr als fünf Unterrichtsstunden (45 min) ein voller Arbeitstag. Ist er bereits volljährig, darf er nur dann noch auf dem Betrieb arbeiten, wenn er nicht mehr als sechs Schulstunden bzw. inklusive Pausen und Fahrtzeit nicht länger als acht Stunden unterwegs war.

Ein faires Miteinander ist wichtig

Die Vergütung ist für viele ein sehr wichtiges Thema. Hier solltest du dich nach den Tarifabschlüssen der Bundesländer richten. Geringere Vergütung ist möglich, sollte aber aus Wertschätzungsgründen und für ein faires Miteinander nicht genutzt werden. Für Unterkunft und Verpflegung können Sachbezugswerte abgezogen werden. Je nach Bundesland sind die Tarifverträge allerdings bindend.

Beim Thema Urlaub ist es ratsam: Je eher darüber gesprochen wird, desto besser gelingt eine Vereinbarung. Die Wünsche sind fair zu diskutieren. Der Urlaub kann in Arbeits- oder Werktagen gewährt werden. Dies ist jedoch bereits am Anfang im Vertrag festzulegen.

Überstunden sind oft nicht zu vermeiden. Dabei ist jedoch immer der Einsatz des Azubis zu würdigen. So müssen die minderjährigen Auszubildenden einen Freizeitausgleich erhalten, da du hier die Überstunden nicht auszahlen darfst – dies ist gesetzlich geregelt. D.h. der minderjährige Azubi muss zeitnah im Anschluss an die Überstunden freigestellt werden. Bei den Volljährigen ist dies anders: Hier hast du die Wahl, ob die Überstunden finanziell vergütest oder Freizeitausgleich geschaffen wird.

Der richtige Umgang

Ob privat oder beruflich, es gibt immer mal Situationen, wo das Gefühl aufkommt, irgendwie nichts recht machen zu können. Besonders bei seinem Chef ist es schwer, offen anzusprechen, was einen nervt oder Frust bereitet. Daher solltest du als Ausbilder das Gespräch suchen, wenn der Eindruck entsteht, hier stimmt etwas nicht. Kommunikation ist das wichtigste Instrument in der Ausbildung, da es auf zwischenmenschlicher Ebene immer wieder zu Problemen kommen kann. Daher ist es für das Arbeitsklima wichtig, klare Verhältnisse zu haben und keine Zweifel auf der Beziehungsebene aufkommen zu lassen. Nur so kann auch ein gemeinsamer Berufsalltag funktionieren.

Fazit

Ziel ist es, dass sich beide Parteien wohlfühlen. Sowohl du als Ausbilder als auch der Azubi sollten an der gemeinsamen Arbeit Spaß haben. Fehler und Unstimmigkeiten kommen immer mal wieder vor, können jedoch mithilfe der geeigneten Kommunikation schnell geklärt werden.