Agroforst – eine Möglichkeit der Flächenbewirtschaftung?
06.09.2021 2 Min. Lesezeit

Ab 2023 ist Agroforst auf dem Ackerland Teil der Förderung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP). Das Landnutzungssystem wurde in den Katalog der Öko-Regelungen aufgenommen. Bisher ist die Agroforstwirtschaft in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Doch durch die Bewirtschaftung entstehen einige Vorteile. du fragst dich, welche dies sind? Und wie die Bewirtschaftung im Agroforst aussehen kann?

Agroforst – eine Möglichkeit der Flächenbewirtschaftung?

Agroforstwirtschaft bezeichnet Landnutzungssysteme

Agroforstwirtschaft bezeichnet Landnutzungssysteme, bei denen Gehölze (Bäume oder Sträucher) mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung auf einer Fläche kombiniert werden. Dabei entstehen zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen. Typisch für alle Arten der Agroforstwirtschaft sind bewusst genutzte Wechselwirkungen zwischen Gehölz- und Ackerkulturen.

Üblicherweise wird bei Agroforstsystemen zwischen der Kombination von

  • Bäumen mit Ackerkulturen (silvoarable Systeme),
  • Bäumen mit Tierhaltung (silvopastorale Systeme) und
  • Bäumen mit Ackerkulturen und Tierhaltung (agrosilvopastorale Systeme)

unterschieden. Da Alter, Verteilung und Anordnung der Gehölze variieren können, gibt es vielfältige Ausprägungsformen.

Vorteile der ad-libitum-Tränke:

  • + optimale Entwicklung des Kalbes
  • + Vitale und gesunde Kälber, denen genug Energie zur Gesunderhaltung zur Verfügung steht (Thermoregulation und Immunsystem)
  • + geringeres durchfallrisiko, sofern die Tränke angesäuert ist
  • + Arbeitserleichterung rund ums Tränken
  • + die exakte Tränkentemperatur von 38° C muss durch das Ansäuern nicht eingehalten werden
  • + bessere Aufnahme von Heu und Kraftfutter nach dem Abtränken, bedingt durch die bessere physiologische Entwicklung
  • + frühere und stressfreiere Gruppenhaltung der Kälber möglich, kein „Konkurrenzkampf“ an der Tränke
  • + Studien belegen, dass ad-libitum-gefütterte Kälber später eine höhere Milchleistung sowie Schlachtleistung aufweisen

Vorteile von Agroforstsystemen

Das Agroforstsystem bringt einige Vorteile mit sich. Wir zeigen Dir welche:

  • Verbesserte Wasser- und Nährstoffversorgung: Die Agroforstsysteme können länger anhaltende Trockenperioden überstehen, da im Schutz der Bäume das Mikroklima auf dem Feld verbessert wird und die Verdunstung verringert. Die Bäume können zur Bildung tiefer Wurzeln angeregt werden und dienen dann als Wasser- und Nährstoffpumpe.
  • Schutz vor Erosion: Gehölzstreifen, quer zum Hang gepflanzt, können Wasser- und Winderosionen erheblich begrenzen.
  • Steigerung der Bodenfruchtbarkeit: Laub und abgestorbene Wurzeln führen zur Anreicherung von Humus und so zu einer höheren Bodenqualität.
  • Grundwasserschutz: Gehölze vermindern den Stoffaustrag in Oberflächengewässer und durch tiefreichende Wurzeln können die Bäume Nährstoffe und Schadstoffe auch aus tieferen Bodenbereichen aufnehmen.
  • Klimaschutz: Bäume und Sträucher, besonders Obstbäume, speichern eine beachtliche Menge an CO2.
  • Erhalt der Biodiversität: Gehölzstreifen sorgen für vielfältige Lebensräume und fördern die Biodiversität.

Zudem dienen Bäume und Sträucher als Schattenspender, erweitern die Produktpalette der Betriebe durch Hackschnitzel oder Obst und verschönern die Landschaft. Besonders vorteilig aus ökologischer Sicht ist der Agroforst auf großen und ärmeren Ackerflächen wie etwa in Brandenburg. Aus ökonomischer Sicht könnte der Anbau durch die neue Förderung interessanter werden.

Mögliche Nachteile

Zum einen bringt das Agroforstsystem höhere Etablierungs- und Bewirtschaftungskosten mit sich und zum anderen auch einen erhöhten Arbeitsaufwand beispielsweise durch Baum- und Strauchpflege. Diese sind jedoch vorrangig in den Wintermonaten, wo die landwirtschaftlichen Tätigkeiten begrenzter sind.

Auch die langfristige Kapital- und Flächenbindung durch die vergleichsweisen langsam wachsenden Gehölze können einen Nachteil darstellen, da sie die betriebliche Flexibilität minimieren.

Auch die langfristige Kapital- und Flächenbindung durch die vergleichsweisen langsam wachsenden Gehölze können einen Nachteil darstellen, da sie die betriebliche Flexibilität minimieren.

Wie funktioniert der Anbau?

Bei der Wahl der Gehölze gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Kurzumtrieb: Umtriebszeit max. 20 Jahre, meist energetische Nutzung als Hackschnitzel, nach Ernte Stockausschlag
  • Stammholzproduktion: Umtriebszeit > 10 Jahre, Nutzung als Bauholz oder für Zaunpfähle
  • Wertholzproduktion: Umtriebszeit > 50 Jahre, Nutzung als Furnier- und Möbelholz
  • Obstnutzung: z.B. Apfel- oder Kirschbäume, Nussbaum

Generelle Vorgaben zur Bepflanzung gibt es nicht. Entweder können sie einzeln auf der Fläche stehen oder aber in einem Streifen angebaut werden, wobei diese besser mit Maschinen zu bewirtschaften sind. Wichtig ist, dass du eine Neuanlage von Agroforstsystem im Vorfeld gut durchplanst. Gehölze, Unterkulturen und haltende Tiere sollten aufeinander abgestimmt und an die lokalen Gegebenheiten angepasst sein. Zudem ist die Vermarktung der neuen Gehölzprodukte zu bedenken.

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