Ackerbaustrategie bis 2035 – eine Chance für alle?
09.02.2021
2 Min. Lesezeit
Die Ackerbaustrategie von Bundelandwirtschaftsministerin Julia Klöckner beschreibt eine Vision für den Ackerbau bis zum Jahr 2035. Mit dieser Vision will das BMEL eine Diskussionsgrundlage für mögliche Verordnungen bieten. Was drin steht, erfahrt ihr bei uns.

Die Ackerbaustrategie 2035 vom BMEL soll Landwirten einen Anreiz geben, über die zukünftigen Chancen der Bewirtschaftung ihrer Flächen nachzudenken – vor allem im Hinblick auf die Nachhaltigkeit, den Umweltschutz und die gesellschaftliche Akzeptanz. Denn ändern wird sich in den nächsten 15 Jahren vieles – da sind sich im Grunde alle einig. Ein genauer Blick in die öffentlich zugängliche Broschüre lohnt sich!
Was steht drin?
Die Ackerbaustrategie gliedert sich in sechs Leitlinien und zwölf Handlungsfelder. Die Leitlinien dienen als Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Ausrichtung des Ackerbaus. Für jedes Handlungsfeld sind in der Strategie die Problembereiche und Zielkonflikte beschrieben. Als Lösungsansätze wurden Ziele und Maßnahmen erarbeitet. Die Ackerbaustrategie wurde dabei nicht von Politikern geschrieben, sondern von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus der Ernährungs- und Landwirtschaft. Die Inhalte sind fundiert und stellen den derzeitigen Stand der Forschung dar, gekoppelt an die Umsetzbarkeit in der Landwirtschaft. Die sechs Leitlinien, an die sich die Maßnahmen halten, sind:
- Versorgung mit Nahrungsmitteln, Futtermitteln und biogenen Rohstoffen sicherstellen
- Einkommen der Landwirtinnen und Landwirte sichern
- Umwelt- und Ressourcenschutz stärken
- Biodiversität in der Agrarlandschaft bewahren
- Beitrag zum Klimaschutz ausbauen und Ackerbau an den Klimawandel anpassen
- gesellschaftliche Akzeptanz des Ackerbaus erhöhen
Die Handlungsfelder
Im Grunde genommen sind die Punkte, die zum Gelingen der Ackerbaustrategie beitragen sollen, nichts Neues: Bodenschutz stärken, Digitalisierung, Fruchtfolgen erweitern mit neuen Arten und Sorten, das Konzept des integrierten Pflanzenschutzes anwenden, die Düngeeffizienz erhöhen und damit Nährstoffüberschüsse verringern – alles bereits seit Jahren Themen in der Beratung. Hier sollten Sie sich als Landwirt auch schon klar positionieren können und sagen: „Ja, das machen wir schon!“. Leider fehlt es vielerorts noch an der Umsetzung. Das Landwirtschaftsministerium möchte hier die Landwirte weiter unterstützen und die Ackerbaustrategie als Angebot an alle anbieten, die den Weg in die Zukunft mitgehen möchten. Zudem soll der Ackerbau zum Klimaschutz beitragen mit klimaangepassten Anbaukonzepten wie dem intensiven Zwischenfruchtanbau und der reduzierten Bodenbearbeitung. Das würde auch die Biodiversität in der Agrarlandschaft fördern und die Wertschätzung erhöhen. Dazu soll auch eine Stärkung der Bildung und der Beratung beitragen.
Humusaufbau im Fokus
Zentraler Bestandteil im Maßnahmenkatalog des Ministeriums ist der Humusaufbau in unseren Böden. Humus ist der wichtigste Baustein, wenn es um Bodenfruchtbarkeit geht – und genau die soll gestärkt werden. Dazu sollen auch die Verfahren der Mulch- und Direktsaat beitragen, die auch im Hinblick auf den Klimawandel eine wichtigere Rolle spielen werden. Dazu kommt das System „Immergrün“ mit Zwischenfrüchten, Untersaaten und mehrjährigen Kulturen. Das Ministerium möchte diese Entwicklung durch Anbauversuche mit neuen Ackerbauverfahren und -konzepten fördern und unterstützen.
Wie sieht unsere Landwirtschaft 2035 aus?
Kurz zusammengefasst: Grüner! Ob ein Erreichen der Ziele in 14 Jahren möglich ist, sei einmal dahingestellt. Fest steht: Die Politik geht mit der Strategie einen Schritt auf die Landwirte zu. Nimm das gerne an und frage dichh einfach mal selbst: Wo stehe ich im Jahr 2035?